Georg Philipp Telemann (1681 – 1767) | Konzert G-Dur für Viola und Streichorchester mit Basso continuo |
---|---|
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) | Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur |
Arcangelo Corelli (1653 – 1713) | Concerto grosso (Weihnachtskonzert) g-moll op.6 Nr. 8 |
Solist: | Benjamin Rivinius, Viola |
---|
Konzerttermine:
Sonntag 11. Dezember, 16 Uhr, Evangelische Kirche Bübingen,
Freitag, 16. Dezember, 20 Uhr, Evangelische Kirche Niederlinxweiler
Überlegene Gestaltungskraft
Bübingen. Die kleine evangelische Kirche im Saarbrücker Stadtteil Bübingen platzte am Sonntagnachmittag aus allen Nähten. Das 15-köpfige Collegium Instrumentale hatte sich zu einem Adventskonziert angesagt. Das attraktive Programm stellte drei gewichtige Werke der Barockzeit vor, darunter ein Bratschenkonzert von Telemann, für das man als Solisten Benjamin Rivinius vom Rundfunk-Symphonieorchester Saarbrücken verpflichtet hatte, der sich nicht auf seinen Soloeinsatz beschränkte.
Telemanns G-Dur-Violakonzert mit Streichern und Generalbass ist möglichwerweise das älteste seiner Art und bereichert das Bratschen-Repertoire mit dankbaren musikalischen Ideen. Mit bestechend reinem und vollem Ton ließ Rivinius Telemanns hübsche Melodien erblühen. Eine breite Palette von Ausdrucksvarianten belebte sein Spiel – mal weich ausschwingend, mal kräftig zupackend, dann wieder locker hüpfend oder streng abzirkelnd. Am meisten beeindruckte das Publikum die Reinheit, mit der Rivinius intonierte. Ein großes Erlebnis von Seltenheitswert, denn nicht allzu viele Bratschen-Solisten zeigen diese überlegene Gestaltungskraft. Das Collegium Instrumentale, 1974 von Studenten der Saarbrücker Musikhochschule gegründet, hat sich zu einem homogenen Klangkörper entwickelt.
Sauber und konzentriert klappte die Telemann-Begleitung, frisch und spielfreudig zu Beginn Johann Sebastian Bachs munteres, mitunter motorisch mitreißendes 3. Brandenburgisches Konzert.
Tadellose Violin-Führung, sichere Bratschen- und Celli-Begleitung und dazu das energische Continuo aus Kontrabass und Cembalo garantierten eine feine Leistung. Zur stilgerechten Ausklang ein festliches Concerto groso in g-Moll von Arcangelo Corelli mit dem Beinamen „Weihnachtskonzert“. Aufgelockert wurde der schöne Musik-Nachmittag in Bübingen durch Barocklyrik-Zwischenlesungen von Joachim van Hoof.