Joseph Haydn (1732 – 1809) | Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze |
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Leitung: | Helmut Haag |
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Konzerttermin:
Sonntag, 25. März 2012, 17.00 Uhr, Martin-Luther-Kirche St. Ingbert
Die Worte des Erlösers am Kreuz
In der Martin-Luther-Kirche fand ein Passionskonzert statt
Die Evangliesche Kantorei St. Ingbert, das Collegium Instrumentale Saarbrücken und die Solisten Christian von Blohn und Adolph Seidel (Bass) präsentierten ein Passionskonzert mit Werken von Joseph Haydn und Rupert G. Friedberger.
St. Ingbert
Am vergangenen Sonntag lud der Freundes- und Förderkreis für Kirchenmusik an der Martin-Luther-Kirche in St. Ingbert zur Aufführung eines Passionskonzert mit Werken von Joseph Haydn und Rupert G. Friedberger ein. Unter der Leitung von Helmut Haag stellten die Evangleische Kantorei St. Ingbert, das Collegium Instrumentale Saarbrücken und die Solisten Christian Blohn an der Orgel und Adolph Seidel (Bass) „Die sieben Worte unseres Erlösers am Kreuze“ musikalisch so dar, dass es nach eigenem Bekunden selbst einigen Orchester-Musikern kalt den Rücken hinunterlief.
Mit einer solchen Eindringlichkeit spielte das Collegium und sangen die Choristen die schwierigen Stücke, dass selbst nicht bibelfesten Christen klar wurde, dass es sich um etwas ganz Besonderes handeln musste. Unter Passion, aus dem Lateinischen mit „dulden, erleiden“ übersetzt, versteht man im Christentum den Leidensweg Jesu Christi, also das Leiden und Sterben, das auch die Kreuzigung einschließt. In den christlichen Evangelien werden Schilderungen darüber als Passionsgeschichte bezeichnet. Etwas anders als in der katholischen Kirche heißen die vierzig Tage vor Ostern Passionszeit, beginnend mit Aschermittwoch, als Erinnerung daran, dass das Motiv der Passion Jesu die Vorbereitungszeit auf Ostern bestimmt.
Sich dessen bewusst, war es für Haydn auch 1785 kein Leichtes, eine dem angemessene Komposition zu schaffen „deren sieben Adagios, wovon jedes gegen zehn Minuten dauern sollte, aufeinanderfolgen zu lassen, ohne den Zuhörer zu ermüden.“ Doch es gelang ihm, und mit Recht durfte er sich rühmen, die sieben Worte seien durch seine Musik dergestalt ausgedrückt, dass es dem Unerfahrenen den tiefsten Eindruck in seiner Seele erweckt. Rupert Gottfried Frieberger, österreichische Organist Jahrgang 1951, schuf seine „Ultima verba Domini nostri Jesu Christi“ 217 Jahre nach Haydns Werk, doch die zeitgenössischen Passions-Meditationen fügten sich eindrucksvoll in die instrumentale Musik Joseph Haydns ein.
Gerade die Kontraste machten das Passionskonzert mit seiner Variabilität zu einem Erlebnis, so dass das Zuhören bis zum Schluss ein Genuss blieb. Die Besucher standen noch bei ihrem Gang aus dem Gotteshaus hinaus in die Sonne unter dem Eindruck der Musik. „Außergewöhnlich“ und „eindrucksvoll“ waren die Worte der Konzertbesucher, mit der sie die Leistung der Mitwirkenden honorierten. Manch einer wird auch eine gewisse Leichtigkeit verspürt und gemäß dem Konzert-Titel gedacht haben: „Es ist vollbracht.“
Saarbrücker Zeitung, 28.03.12